Sonntag, 08. März 2015. 09:42 Uhr. Der traditionelle Saisonstart in Kandel beim Bienwald-Halbmarathon stand bevor. Auch dieses Jahr sind mein Bruderherz und ich mit von der Partie. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, diesmal entspannt zum Start zu kommen (anders als beim Pfalztrail). Als ich um 09:42 Uhr bei der Abholung der Startunterlagen jedoch feststellte, dass ich noch die Leihgebühr für den Chip bezahlen muss, mein Geldbeutel jedoch noch im Auto lag, war es vorbei mit der Entspannung. Immerhin hatten wir dadurch ein recht intensives Aufwärmprogramm.
Wir schafften es pünktlich (09:57 Uhr) zum Start um 10:00 Uhr zu kommen und uns in der Gruppe 1:45h bis 2:00h einzureihen. Da sowohl mein Bruderherz als auch ich nicht 100% fit waren, haben wir beschlossen, keine Zielzeit anzupeilen. Es sollte an diesem Tag einfach nur ums Laufen und den Spaß daran gehen. Back to the roots sozusagen.
Und das ist uns echt vorzüglich gelungen. Wir sind selten so entspannt einen Wettkampf gelaufen. Während wir sonst über die Strecke gehetzt sind, hatten wir dieses Mal die Möglichkeit, die schöne Strecke, die zu großen Teilen durch den Bienwald führt, in vollen Zügen zu genießen. Die Temperatur bewegte sich knapp unter dem zweistelligen Bereich und wir konnten sowohl die Sonne und die Atmosphäre als auch ein gutes Gespräch unter Brüdern genießen. So wurde der Bienwald-Halbmarathon zum entspannten Sonntags-Lauf.
Als wir uns dann immer mehr dem Ziel näherten, waren wir beide erstaunt, dass wir immer noch die Puste hatten, um uns zu unterhalten. In den Jahren zuvor hatten wir zu dem Zeitpunkt unsere Körner schon zum größten Teil verschossen – und wollten nur noch ins Ziel. À propos Ziel: dieses Jahr liefen wir nach 1:49:59h im Ziel ein (Steffen hat genau 1:50:00h auf der Urkunde stehen…) und hatten einen tollen Lauf. Auch, oder vielleicht gerade weil es diesmal nicht um eine Bestzeit ging.
Ich hatte versprochen, dass sich auf domibility einiges verändern wird. Leider nimmt das Ganze mehr Zeit in Anspruch, als ich anfangs dachte. Die Neuorientierung ist aber in vollem Gange. Ein bisschen müsst ihr euch noch gedulden. Meiner Wettkampfbewertung, die ich zum Heiligabendmarathon eingeführt habe, bleibe ich jedoch treu. Die Bewertung erfolgt nach einem Punktesystem von 0 bis 10, wobei 0 die schlechteste und 10 die beste Punktzahl ist. Eine Übersicht mit allen Wettkämpfen findet ihr hier. Natürlich spiegeln die Bewertungen meinen subjektiven Eindruck wieder, aber genau den möchte ich euch ja vermitteln. Here we go:
- Kategorie 1: Strecke
Die Strecke im Bienwald gehört zu den schnellen, flachen Strecken. Sie führt kurz durch Kandel, bevor sie dann in den Bienwald hineinführt und die Teilnehmer auch erst auf den letzten Kilometern wieder aus dem Wald entlässt. Aufgrund des Wendepunktes in der Strecke muss man leider fast 1/3 der Strecke “doppelt” laufen – das ist jedoch der einzige Wermutstropfen.
Ich vergebe 6 von 10 Punkten - Kategorie 2: Organisation
Die Organisation war auch dieses Jahr exzellent. Als Teilnehmer merkt man direkt, dass im Bienwald bereits zum 40. Mal ein Marathon und zum 37. Mal der Halbmarathon durchgeführt wurde. Die Abholung der Startunterlagen läuft problemlos, es gibt genügend Helfer und Verpflegung entlang der Strecke. Auch die Verpflegung nach dem Rennen ist super. Außerdem gibt es nach dem Lauf ausreichend warme Duschen und sogar eine kleine Marathon-Messe. Ich wüsste nicht, was das Team hier besser machen könnte.
Ich vergebe 10 von 10 Punkten - Kategorie 3: Atmosphäre
Bisher hatten wir bei allen drei Teilnahmen am Bienwald-HM gutes Wetter, was der Atmosphäre sicherlich zuträglich ist. Die Stimmung unter den Läufern ist gut, auch wenn die Strecke auf dem ersten Kilometer mit rund 2500 Startern (Marathon + Halbmarathon) etwas eng werden kann. In Kandel feuern einige Zuschauer die Teilnehmer an der Straße oder direkt aus dem Fenster heraus an. Darüber hinaus gibt es im Wald ein paar Stimmungsnester, an denen man ebenfalls von den Zuschauern motiviert wird, nochmal alles zu geben.
Ich vergebe 7 von 10 Punkten - Kategorie 4: Preis-Leistungs-Verhältnis
Der Halbmarathon ist mit 17€ ein wirkliches Schäppchen, vor allem wenn man bedenkt, dass in diesem Preis das Finisher-Shirt bereits inbegriffen ist. Für 17€ erhält man also neben dem Shirt eine geniale Organisation, eine kostenlose Massage (wenn man möchte), Verpflegung in großer Auswahl, eine schöne Laufstrecke und gute Stimmung. Läuferherz, was willst du mehr?!
Ich vergebe deshalb 10 von 10 Punkten