Es waren einmal zwei Brüder, die liefen gerne und viel. Eines Tages sagte der Ältere zu dem Jüngeren, dass er gerne aufbrechen würde, um drei Tage lang in fünf Etappen insgesamt 82km von Hanau bis Steinau zu laufen. Zufälligerweise fand genau auf dieser Strecke der “Internationale Brüder Grimm Lauf” statt und so tat der Jüngere wie ihm befohlen und meldete die Brüder an.
Die Vorfreude stieg von Woche zu Woche und die Vorbereitungen für dieses Event begannen. Da die beiden Brüder Tiere lieben und deshalb Produkte aus und von diesen ablehnen, es aber unterwegs sehr oft nur Produkte mit tierischen Inhaltsstoffen gibt, wurde eine große Verpflegungskiste gepackt, um die nötige Energie für das Abenteuer aufbringen zu können. Am 06. Juni starteten die beiden endlich, um gemeinsam mit über 500 anderen Läufern in dieses großartige, aber ihnen noch unbekannte Märchen aufzubrechen. Nachdem die beiden ihre Unterlagen zum Starten abgeholt hatten, schmissen sie sich in ihre Läuferrüstung, um sich auf den Weg zum Marktplatz von Hanau zu machen.
Unermüdlich brannte die Sonne auf den Marktplatz und die Köpfe der versammelten Läufer, die nach einer motivierenden Ansprache um 17:30 Uhr starteten, um die 15,5km auf Rotkäppchens Spuren ins benachbarte Niederrodenbach zurückzulegen. Gut gelaunt setzte sich die Masse in Bewegung und lief so Kilometer um Kilometer. Vereinzelt wurden Zuschauer gesichtet, die auch den beiden Brüdern gut gesinnt waren und die Stimmung im gesamten Läufervolk hoch hielten.
Die Veranstaltung war gut organisiert und so fand bei Kilometer fünf und bei Kilometer zehn die Verpflegung der Abenteurer statt. Schon kurz nach der Hälfte der Strecke fiel dem Jüngeren der beiden auf, dass an diesem Tage alles recht gut und einfach lief und dadurch die Zeit zu fliegen schien. Der Ältere stimmte zu und nickte. Als die beiden bereits dazu in der Lage waren, das Ziel der Etappe in 500 Metern Entfernung zu sehen, gebot der Ältere dem Jüngeren das Tempo noch einmal zu erhöhen. Der Jüngere folgte und so liefen die beiden nach 1h 26min und 47sek durch das Ziel.
Nach der erfrischenden Dusche fuhr ein großer Wagen die beiden und viele andere vom Ziel zurück zum Startpunkt, um dem laufenden Volk den Zugang zum jeweils eigenen Wagen zu gewähren. Nachdem die Brüder noch Wasser gekauft hatten, kehrten sie in der Schlafstätte in der Bulauhalle ein, um ihre neumodische Luftmatratze zur Nachtruhe vorzubereiten. Nachdem das Nachtgemach hergerichtet war, fröhnten die beiden der Kalorienzufuhr und verspeisten die ersten Nahrungsmittel aus der Verpflegungskiste.
Nach einem abschließenden Spaziergang kehrten die beiden zurück zur Schlafstätte. Dort konnten sie sogar noch die Chance wahrnehmen, die ebenfalls tierliebenden Mitläufer Katrin und Daniel kennenzulernen, die unter den veganen Läufern schon so etwas wie Stars sind. Nach einem interessanten Austausch fingen die beiden Brüder gegen 22:30 Uhr damit an, ihre Beine auf dem Bett zu entspannen und die Augen zu schließen, um ins Land der Träume abzutauchen.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann laufen sie noch am zweiten Tag.
Hi,
Schön ge- und beschrieben.
Schade, dass wir uns nicht persönlich getroffen und kennengelernt haben. Wenn ich nicht gelaufen bin, stand ich immer an der Strecke. Z.B. auf der letzten Etappe bei km13 am Stausee vor dem kurzen fiesen Anstieg, nachdem dann gleich die Verpflegungsstelle kam …
Vielleicht beim nä Mal oder anderer Gelegenheit!
Viele Grüße
Andrea
Hallo Andrea,
freut mich, dass Dir der Artikel gefällt. Es waren dann doch mehr Menschen da, als ich anfänglich gedacht hätte. Also ich kann so viel verraten: ich bin nächstes Jahr wieder dabei, von daher sollten wir das irgendwie schaffen :-).
Liebe Grüße,
Dominik