Am Wochenende war ich mit meinem Bruder wieder beim Brüder-Grimm-Lauf. Was letztes Jahr in einer Hitzeschlacht bei 37°C endete, begann dieses Jahr ähnlich. Und dennoch haben wir uns durchgekämpft und unser Ziel, unter acht Stunden Gesamtzeit zu bleiben, erreicht. Acht Stunden Sport an einem einzigen Wochenende machen, ist schon eine Herausforderung, die nicht spurlos an mir vorüber gegangen ist. Meine Beine schmerzen heute noch und ich merke, dass der Fokus der letzten Monate sportlich gesehen nicht auf dem Laufen gelegen hat. Acht Stunden Sport am Stück und nicht verteilt auf drei Tage machen, ist aber nochmal eine ganz andere Nummer. Mit einem Menschen, der das schon mehr als einmal getan hat, möchte ich heute meine neue Kategorie “Inspiration des Monats” eröffnen, denn seine Geschichte hat mich dazu gebracht, wieder mehr Sport zu machen, nachdem ich nach dem Abschluss meiner “Handballkarriere” erst einmal ziemlich faul war. Den ersten Artikel der Serie möchte ich dem Buch Vom Junkie zum Ironman, in dem Andreas Niedrig seine Story erzählt, widmen. Eine Story, die Hollywood sich hätte nicht besser ausdenken können.

vomjunkiezumironman

Im Buch “Vom Junkies zum Ironman” erzählt Andreas Niedrig seine ganz persönliche Geschichte

Andreas wurde 1967 in Recklinghausen im Ruhrpott geboren und wuchs in behüteten Verhältnissen auf. Der Sport prägte schon früh sein Leben.

Dennoch geriet er in seiner Jugend mehr und mehr auf die schiefe Bahn, was auch seine Frau und seine Tochter nicht verhindern konnten. Irgendwann war er soweit, dass er als Heroin-Junkie ein kriminelles Leben führte und Verbrechen beging, um seine Familie aber auch seine Drogensucht zu finanzieren. Seine kriminellen Machenschaften hinterließen Spuren und nach einem bereits abgebrochenen Entzugsversuch wurde er vor die Wahl gestellt: Entzug oder Gefängnis – und dieses mal schaffte er den Entzug.

Im Nachhinein ein großer Glücksfall, denn hätte Andreas Niedrig auch den zweiten Entzug nicht durchgehalten, hätte er wohl weder seine Familie noch dem Triathlon jemals die Ehre erwiesen und auch ich hätte mich nicht von ihm inspirieren lassen können.

Nach dem Entzug findet Andreas zum Sport zurück und entdeckt ziemlich schnell sein Talent – seinen ersten Marathon läuft er ohne großartige Vorbereitung und als starker Raucher in 2 Stunden und 43 Minuten. Eine Zeit von der selbst viele ambitionierte Hobbysportler nur träumen können. Danach startet er auf den kurzen Strecken im Triathlon, wo er zwar Erfolge verzeichnen, aber keine Top-Platzierungen erreichen kann. Nach seinem Wechsel auf die Langdistanz ändert sich auch das und Andreas wird zu einem der bekanntesten deutschen Triathleten – natürlich auch aufgrund seiner Geschichte.

Mittlerweile wurde die Geschichte von Andreas Niedrig auch verfilmt (Lauf um Dein Leben – Vom Junkie zum Ironman). Aktuell ist er als Motivator unterwegs und berichtet in Vorträgen von seinen Erfahrungen zu den Themen Motivation, Suchtprävention und Gesundheit. Andreas hat weitere Projekte gestartet, wovon mit Traumwärts auch eines verfilmt wurde – sein Versuch, das RAAM (Race Across America) allein zu absolvieren.

Mehr über die Person Andreas Niedrig erfahrt ihr unter http://www.andreas-niedrig.com/

What’s in it for you?

Hier berichte ich davon, was mich inspiriert hat und wieso Du dieses Buch auch lesen solltest.

Das Buch ist einfach und spannend geschrieben – eine sehr gute Kombination, weil ich dadurch leicht Zugang zu dem Buch gefunden habe und es dann nicht mehr aus der Hand legen konnte. Es ist so geschrieben, dass ich mich sehr gut in Andreas und seine Gefühlswelt hineinversetzen konnte. Das macht es so authentisch und auch für “Nicht-Sportler” interessant, da der Werdegang von Andreas doch eher ungewöhnlich und damit einfach lesenswert ist. Neben dem Fakt, dass das Buch interessant und gut zu lesen ist, habe ich folgende Lehren daraus gezogen:

  1. Gib’ niemals auf! Egal, was das Leben für dich bereit hält, es gibt immer einen Weg, das beste daraus zu machen – solange der eigene Wille stark genug ist und du dich nicht selbst in eine Abwärtsspirale hineinredest. Wenn ein Junkies zum Ironman wird, kann jeder von uns das auch – nichts ist so schlimm, dass das Leben nicht weitergehen würde. Dieses Buch hat dazu beigetragen, meinen Lebenswandel anzustoßen, der demnächst im Jakobsweg seinen vorläufigen Höhepunkt findet – auch, wenn es lange gedauert hat, bis ich zu diesem Punkt gekommen bin.
  2. Sport kann so viel mehr bewegen als nur Deinen Körper! Er hat Andreas dabei geholfen, sein Leben wieder in geregelte Bahnen zu bringen – auch ich glaube daran, dass Sport über die positiven gesundheitlichen Auswirkungen hinaus einiges im Kopf eines Menschen bewegen kann. Außerdem verbindet Sport Menschen über alle Generationen und Nationen hinweg, was immer wieder toll anzuschauen ist.
  3. Erst wenn Du selbst glücklich bist, kannst Du auch andere glücklich machen! Auch bei diesem simplen Prinzip hat der Sport eine große Rolle für Andreas gespielt – zur Zeit seiner Drogenabhängigkeit hat er nicht nur sich selbst unglücklich gemacht, sondern auch die Personen, die er liebt. Zu verstehen, dass du zunächst selbst für dein Glück sorgen musst und erst dann andere glücklich machen kannst, klingt zwar einfach – die Umsetzung ist es jedoch nicht. Auch hier spreche ich aus eigener Erfahrung.
  4. Steck’ Dir Ziele und fang’ mit der Umsetzung an! Das Buch hat mich persönlich angefixt, nach 2 1/2 Jahren eher unregelmäßigen Sporttreibens wieder meine Laufschuhe zu schnüren und mir selbst neue Ziele zu stecken und einfach anzufangen – denn am Ende des Tages war es genau das, was ich gebraucht habe: jemand, der mir einen Anstoß gibt! Das war 2009 – seither habe ich ca. 8000 Laufkilometer in den Beinen, an zahlreichen Wettkämpfen teilgenommen und dabei viele neue Freundschaften geschlossen. Du siehst, Du kannst aus jedem Anfang etwas Positives herausziehen!

Ich kann Dir dieses kurzweilige und wirklich interessante Buch nur ans Herz legen!
Kennst Du die Story von Andreas schon? Wer oder was hat Dich dazu bewegt, niemals aufzugeben oder einfach anzufangen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

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